155 Lieblingsfilme...die Plätze 21 bis 30

021 Vertigo (Alfred Hitchcock) - 1958

....nachdem die zeitgenössischen Kritiken eher mau waren, hat sich der Film über Höhenangst zu seinem größten Meisterwerk entwickelt. Kim Novak in einer der nachhaltigsten Doppelrollen der Filmgeschichte und James Stewart als Mann, der mit ganzer Leidenschaft eine tote Frau wieder zum Leben erwecken will. Ein grandios fotografiertes Filmjuwel (Robert Burks) mit einem großartigen Score (Bernard Herrmann) und einer phantastischen Geschichte über verschobene Identitäten. Von Sight and Sound im Jahr 2012 noch vor "Citizen Kane" zum besten Film aller Zeiten gewählt.

022 Eine Dame verschwindet (Alfred Hitchcock)  1938

...noch vor "Die 39 Stufen" und "Jung und unschuldig"mein Lieblingsfilm aus der Hitchock-Frühphase in England. Durch einen Lawinenabgang wird ein Zug von Budapest nach Basel in einem Gebirgsbahnhof in der fiktiven Diktatur Bandrika festgehalten. Die Reisenden sind gezwungen, in einem überfüllten Gasthaus zu logieren. So zum Beispiel zwei englische Cricket-Fanatiker oder ein ehebrecherisches Paar. Heldin ist die junge Iris, die sich über den Volksliedforscher Gilbert aufregt, da dieser in seinem Zimmer Lärm macht. Und dann wäre da noch die nette, ältere Dame namens Miss Froy, die im Zug dann plötzlich verschwindet. Und keiner will sie gesehen haben.  Existiert die alte Dame etwa nur im Kopf von Iris ? Für mich gleich nach Fritz Langs "M" der beste 30er Jahre Film überhaupt.

023 Lohn der Angst (Henri Clouzot) - 1953

....nervenzerreißende Spannung wegen einer Fahrt mit Nitroglyzerin. Diese benötigt man um einen Brand in einer Erdölquelle zu löschen. Die Gesellschaft zahlt 2000 Dollar an die Lastwagenfahrer, die dieses Himmelfahrtskommando über 500 Kilometer auf schlechten Straßen und Gebirgsabschnitten absolvieren. Yves Montand, Charles Vanel, Peter van Eyck und Folco Lulli sind die Wahnsinnigen, die vom südamerikanischen Nest Las Pedras in Richtung Hölle fahren.

024 Der Fremde im Zug (Alfred Hitchcock) - 1951

...Hitchcocks Bruno Anthony ist einer der beängstigenden Filmschurken aller Zeiten. Dabei bewahrt der Psychopath immer seine vornehme Haltung und treibt seine Bekanntschaft im Zug, den Tennisspieler Guy Haines, beinahe in den Wahnsinn. Dass er vor nichts zurückschreckt wird klar, als er Guys lästige Nochehefrau Miriam ermordet. Im Gegenzug fordert er nun, dass Guy seinen Vater tötet. Dieses "Morde austauschen" war ja schliesslich Brunos geniale und spontante Idee im Zug und Guy hat ja wohlwollend zugestimmt, ohne zu wissen, dass es Brunos voller Ernst war. Und nun ist der größte Alptraum gerade am Laufen. Einer von Hitchcocks unvergesslichen Top-Klassikern.

025 Goldenes Gift (Jacques Tourneur) - 1947

...Horrorspezialist Tourneur hat auch einen perfekten Film Noir gedreht, indem der lakonische Antiheld Jeff Markham, großartig gespielt von Robert Mitchum, untertauchen muss und eine neue Identität annehmen. Schuld ist natürlich die verhängnisvolle Affäre mit Femme Fatale Jane Greer als Kathie Moffat, die bereits mit ihrem vorherigen Lover Kirk Douglas ein falsches Spiel spielt. Er wird leider von seinen Verfolgern und alte Liebe rostet nicht. Einer der perfektesten Klassikers dieses unverwüstlichen Genres.

026 Der Mittler (Joseph Losey) - 1971

...einer der schönsten Kostümfilme überhaupt. Joseph Losey erzählt in betörend schönen Bildern die subtile Geschichte eines Heranwachsenden, der seine Ferien auf dem Landsitz seines Schulfreundes in Brandham Hall verbringt und dabei zum Briefboten und Geheimnisträger einer verbotenen Liebe wird.

027 Taxi Driver (Martin Scorsese) - 1976

....ein Ausnahmeregisseur, der seit den  70er Jahren immer wieder in schöner Regelmässigkeit Meisterwerke fabriziert. Ich liebe "Raging Bull", "King of Comedy", "Good Fellas", "Zeit der Unschuld" oder "Gangs of New York". Sein bester Film ist und  bleibt aber die Geschichte des vereinsamten Taxifahrers Travis Bickle, der zum grandiosen Soundtrack von Bernard Herrmann im nächtlichen New York Menschen im Taxi von A nach B fährt und gleichzeitig in einen selbstzerstörerischen Wahn verfällt, der blutiger nicht enden könnte.

028 Ran (Akira Kurosawa) - 1985

...Shakespeare im alten Japan. Akira Kurosawa - vor allem bekannt für seine Samurai Filme - inszenierte hier King Lear und zeigt in opulenten Bildern den Fall des Fürsten und Kriegsherrn Hidetora Ichimonji, der sich entscheidet, zugunsten seiner Söhne zurückzutreten. Sein Reich zerfällt nach dieser Entscheidung unter den Intrigen und Kämpfen der Söhne zusehends. Von gewaltiger Bildkraft und virtuoser Montage getragen erzählt dieses magische und auch blutige Epos von der verhängnisvollen Macht und der Kunst der konsequenten Rache der schönen Dame Kaede. Ich bin Kurosawa Fan seit ich als Jugendlicher seine verborgene Festung im TV gesehen habe.

029 In der Glut des Südens (Terrence Malick)  - 1978

....die Kamera von Nestor Almendros machte diesen Film zu einem wahnsinnig schön anzusehenden Klassiker, dessen Bilder überwältigend sind und die melancholische Grundstimmung dieses magischen und hypnotischen Meisterwerkes perfekt wiedergibt. Terrence Malick drehte dann erst wieder 20 Jahre später einen ähnlich meditativen Film: "Der schmale Grat" war von der gleichen Kraft und ebenso ein Movie für die Ewigkeit. 2011 folgte dann mit "Tree of Life" sein drittes großes Meisterwerk für den Film-Olymp.

.

030 Der dritte Mann (Carol Reed) - 1949

....Carol Reed zeigt ein düsteres Wien der Nachkriegszeit und mit dem charismatischen Harry Lime einen der übelsten Schurken der Filmgeschichte. Die Jagd durch die Kanalisation bleibt unvergessen, ebenso die Melodie mit Zither von Anton Karas.