Donnerstag, 24. Juli 2014

155 Lieblingsfilme....die Plätze 51 bis 60

051 Schloß des Schreckens (Jack Clayton) - 1961
....das ist noch vor "Bis das Blut gefriert" mein liebster Geisterhausfilm. Die Geschichte spielt im England des 19 Jahrhunderts und ist bis zum Schluß perfekt inszeniert. Ein Meisterwerk, bei dem am Ende doch ein Fragezeichen steht. Schuld daran ist eine der rätselhaftesten Filmfiguren aller Zeiten, die kinderliebe Gouvvernante Miss Giddens, die auf einem riesigen Landsitz die Erziehung der Kinder Miles und Flora übernahm. Der Macher hieß Jack Clayton, der hier einen der besten Kameramänner aller Zeiten in der Crew hatte: Freddie Francis.

052 Der Leopard (Lucino Visconti) - 1963
....was für starke, überlebensgroße Bilder - alles perfekt komponiert, um eine andere Zeit auferstehen zu lassen. Die Geschichte handelt vom Verfall, von neuen Strömungen und von der Vergänglichkeit. Der Einflussverlust des sizilianischen Adels und der Aufstieg des Bürgertums in der Zeit um 1860, als Garibaldi in Sizilien landet. Fürst von Salina - eine überwältigende Performance von Burt Lanchaster, erkennt das die Zeit sich wandeln muss. Nie ist eine historische Geschichte pompöser auferstanden als hier.

053 Lawrence von Arabien (David Lean) - 1962
....vor Steven Spielberg galt der Brite David Lean als der erfolgreichste und kommerziellste Regisseur des Kinos. Seine Meisterwerke "Die Brücke am Kwai", "Ryans Tochter", "Doktor Schiwago" und vor allem "Lawrence von Arabien" mit einem unvergessenen Peter O´Toole in der Titelrolle und den monumentalsten Bildern, die das Kino je hervorgebracht hat...Lean zeigt einen Übermenschen in Überbildern, wo beinahe die Kinoleinwand noch zu klein erscheint.

 054 Sacramento (Sam Peckinpah) - 1962
...gemeinsam mit "Der Mann, der Liberty Valance erschoß", einem weiteren Meisterwerk von John Ford, begründete dieser frühe Sam Peckinpah Klassiker den Spätwestern und zeigt eine Zeit, in dem die Helden von einst schon müde wirken und den großen vergangenen Tagen nachtrauern. Die Kamera von Lucien Ballard begleitet Randolph Scott als Gil Westrum und Joel McCrae als Steve Judd bei einen Goldtransport von den Bergen bis hinunter in die Stadt. Die Helden sind müde und eine neue Zeit bricht an. Der alte Wilde Westen gibt es nicht mehr, dafür spielen die beiden Hollywoodstars von einst die beste Rolle ihrer Laufbahn.

055 Die Dämonischen (Don Siegel) - 1955
....Ausserirdische Invasoren nehmen eine kalifornische Stadt ein. Das geht so leise vonstatten, dass man es kaum bemerkt. Nur die Angehörigen haben das Gefühl, dass ihre Liebsten plötzlich "Fremde" sind, da die Emotion nicht mehr vorhanden ist. Wenn jetzt noch im Keller oder im Gewächshaus riesige Schoten gelagert sind, die den Hausbewohnern immer mehr ähneln, je reifer sie sind, dann sind wir bei den Dämonischen angelangt, die im Laufe der Kinogeschichte immer wieder neu aufgelegt wurden. Das 70er Remake von Philipp Kaufmann ist sehr gelungen, die Folgefilme reichen an das grandiose Original nicht heran.

056 Shining (Stanley Kubrick) - 1980
....mit relativ einfachen Mitteln und einer guten Darstellerriege, allen voran der wahnsinnige Jack Nicholson, schafft Stanley Kubrick ein Meisterwerk des Horrorfilms zu schaffen. Die Einsamkeit des abgelegenen Berghotels offenbart das wahre Böse und im Overlock Hotel in den Bergen von Colorado vermischt sich die Gegenwart mit einer blutigen Vergangenheit. Phantasie vermischt sich mit Realität, die Grenzen von Traum und Wirklichkeit ist aufgelöst, Zeitebenen geraten völlig durcheinander und überlappen sich. Über allem eine nervenzerrende Angst, die sich auf den Zuschauer überträgt.

057 Geheimnisvolle Erbschaft (David Lean) - 1946
...auch in Schwarz-Weiß schuf David Lean schon den perfekten opulenten Kinofilm. "Geheimnisvolle Erbschaft" ist noch vor Polanskis "Oliver Twist" die beste Charles Dickens Romanverfilmung und der Zuschauer wird mit einer faszinierenden Geschichte über den Waisenjungen Pip belohnt. Dabei wirken die Bilder vielfach magisch und Pips erstes Zusammentreffen bei Miss Havisham mit der jungen Estella ist reine Kinomagie und machte aus Jean Simmons zu Recht einen großen Star.

058 Gangster in Key Largo (John Huston) - 1948
....in den 40er Jahren hatte John Huston vielleicht seine beste Schaffensphase. Klassiker wie "Spur des Falken" und "Der Schatz der Sierra Madre" entstanden - und auch dieser von mir heißgeleibte Bogey-Film, in dem er einen desillusionierten Kriegsveteranen spielt, der die Familie seines besten Kameraden besucht, die auf Key Largo ein kleines Hotel betreiben. Die Witwe seines verstorbenen Kameraden spielt natürlich Laureen Bacall und eine fiese Gangsterbande, die von E.G.Robinson angeführt wird, hat das Hotel besetzt. Für mich einer der größten Krimis der 40er, der zum Genre des Noir gezählt wird.

059 Das Geheimnis von Malampur (William Wyler) - 1940
...einer der großen Filme der Bette Davis, sogar noch vor "Die kleinen Füchse" und "Alles über Eva". Hier spielt sie die Leslie Crosbie, Mörderin aus Eifersucht, die sich in ein tragisches Lügengewebe verstrickt, um am Ende von der Frau ihres Liebhabers, gespielt von Gale Sondergaard, erstochen zu werden.

060 La Strada (Federico Fellini) - 1954
...einer der melancholischsten Filmklassiker überhaupt - die naive Gelsomina und der grobe Zampano reisen durch Italien und verdienen ihr Geld auf Jahrmärkten, indem der Schausteller seine Kräfte mit einer Eisenkette präsentiert. Die junge Frau hat er gekauft und seither fungiert sie als seine Assistentin. Ein wunderschöner und gleichzeit total trauriger Film über ein ungleiches Paar, das mit dem Wahnsinn und dem Tod von Gelsomina endet und mit Zampanos einzigem echten Gefühlsausbruch, als er davon erfährt.

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